Knooking – Sträkeln

Knooking – Sträkeln

In Sachen Knooking scheiden sich die Geister. Wenn man die Strick- und Häkel-Foren und Blogs im Internet beobachtet, muss man sich schon wundern über die extremen Meinungen zum Knooking. Von Begeisterung bis völliger Ablehnung ist alles zu finden. Da dachte ich, das muss ich endlich mal selber ausprobieren und mir eine eigene Meinung bilden.

Knooking ist häkeln mit einer besonderen Häkelnadel, bei der sich am Ende eine Öse, wie bei einer Nähnadel, befindet. Die Arbeit wird zwar gehäkelt, sieht aber wie gestrickt aus. Deshalb auch der Name. Eine Zusammensetzung aus den engl. Worten für Stricken „Knit“ und Haken „Hook“ – zu Deutsch „Sträkeln“, eine Mischung aus Stricken und Häkeln. Diese Verarbeitung von Garn soll in Japan entstanden sein „Japanese Super Miracle Needle”, in den USA bekannt unter „Amazing Needle“.

Kürzlich sind einige Bücher zu Knooking erschienen, z.B. von Hatnuts, den Mützen häkelnden Männern aus Tübingen: Hatnut Goes Knooking – Mützen häkeln wie gestrickt.

Im Internet gibt es Videos, die die Trendtechnik zeigen (siehe weiter unten). So ist es einfach Sträkeln zu erlernen.

Durch das Öhr der Knookingnadel muss man zuerst einen doppelten Faden ziehen, der mindestens
2 x so lang ist, wie das Strick-Häkelstück breit ist; lieber etwas länger, abgeschnitten ist der Faden schnell. Ich habe Bändchengarn genommen, das sich sehr gut eignete. Ich habe mehrfach gelesen, dass die Nadel etwas dünner sein soll als es bei der Wolle als Empfehlung angegeben ist, da die Arbeit sonst sehr locker wird. Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe Nadel Nr. 4 benutzt (eine dünnere hatte ich nicht) für Garn das eigentlich für Nadel 3-3 1/2 gedacht ist. Die Strickprobe war locker, aber m.E. nicht zu sehr.

Begonnen wird wie beim normalen Häkeln mit einer Luftmaschenreihe. Dann wird in jede Luftmasche eingestochen und eine Schlaufe auf die Nadel geholt. Die Schlaufen bleiben über die ganze Breite auf der Nadel (wie beim tunesischen Häkeln), werden also nicht abgemascht. Am Reihenende wird die Nadel aus den Maschen gezogen, sodass alle Maschen nun auf dem Bändchengarn-Faden liegen. So kann man keine Maschen verlieren.

Sträkeln

Hier ein Video zum Knooking: Vom Anschlag bis zum Abnehmen:

Rechte Maschen sind schnell und einfach zu erlernen, und nach ein paar Reihen stellt sich auch Routine ein und das Arbeiten geht schneller von der Hand. Wenn man kein kraus rechtes Strickstück möchte, muss man linke Maschen knooken, was um einiges friemeliger ist und länger dauert. Aber auch beim Stricken gehen rechte Maschen schneller von der Hand als Linksmaschen. Wenn man die rechten und linken Maschen beherrscht kann man verschiedene Muster, auch Zopfmuster sträkeln.

Hier ein Video zum Knooking von Linksmaschen:

Es gibt viele weitere Videos z.B. zu verschiedenen Mustern oder Sträkelstücken.

Ergebnis: Wie bei jeder Handarbeit macht auch hier Übung den Meister und das Arbeiten wird mit der Zeit immer schneller und flüssiger. Das Sträkelstück ist schön locker und weich im Gegensatz zu den etwas dickeren und steiferen Häkelarbeiten. Das Maschenbild sieht tatsächlich wie beim Stricken aus und ist auch bei mir als Knookinganfängerin sehr gleichmäßig geworden:

knooking

Stellt sich die Frage: Wenn’s aussieht wie gestrickt, warum strick ich dann nicht gleich? Klar kann man, wenn man’s kann. Für geübte StrickerInnen ist Knooking zumindest am Anfang eher umständlich und wahrscheinlich stricken sich Muster und größere Strickstücke, auch wenn einem das Knooken schneller von der Hand geht, einfacher und schneller. Für mich hat Stricken (zumindest ohne komplizierte Muster) einfach auch den Vorteil, dass ich beim Arbeiten nicht ständig auf das Strickstück schauen muss. Die Maschen lassen sich auch „blind“ abstricken und ich kann nebenher z.B. fernsehen. Beim Häkeln und Knooking muss man schon jede Einstichmasche genauer in Augenschein nehmen. Für alle die Häkeln aber nicht stricken können, sich mit 2 Nadeln schwer tun, ist Knooking sicher eine gute und schnell zu lernende Alternative. Auch für StrickerInnen, die nicht gerne mit dem Nadelspiel in Runden stricken scheint mir diese Technik von Vorteil, zumal man dann nur rechte Maschen sträkeln muss, die nach etwas Üben schnell zu arbeiten sind. Auch für Kinder, die schon Häkeln können und gerne Stricken lernen wollen stellt sich bei dieser Methode sicher schneller ein Erfolgserlebnis ein. Knooking ist m.E auch eine gute Methode als Zwischenschritt vom Häkeln zum Stricken und macht vielleicht auch Lust dann doch für größere Teile stricken zu lernen.

Weitere Bücher zum Knooking:

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5 Kommentare

  1. Claudia Reimer

    Hallo,

    auch ich habe mir das Knooking genauer angesehen und es für gut empfunden. Während ich beim Stricken oft schon nach kurzer Zeit in der linken Hand einen Krampf bekam, kann ich beim Knooken in einem fort längere Zeit weiterarbeiten ohne Schwierigkeiten. Außerdem kann man es leichter mitnehmen, da einem keine Maschen verloren gehen.
    Aber es muss jeder für sich selbst ausprobieren und die Nadeln sind nicht wirklich teuer.

  2. finde die seite suber für laien sehr gut gemacht

  3. bitte gerne hääte ich eure news. danke kopp ramona

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